Von Chr. Konkulewski

ck Immekeppel.

Der Sülztaler Dom war gut besucht, als die Klavierklasse von Anne Aurite Chalegre ihr diesjähriges Klassenvorspiel begann. Der Grund: In diesem Jahr spielten die Schülerinnen und Schüler der Pianistin nicht nur für sich und ihre Eltern, sondern auch für Kinder in Brasilien. Der Erlös aus Spendengeldern für das große Konzert kommt einem Heim für verlassene und mißhandelte Kinder der Sociedade Cearense Eunice Weaver in Fortaleza zugute.

Dafür hatte man viel aufgeboten. Ein vierfarbiges Konzertheft informierte über Programm und Sinn des Konzertes und in insgesamt 36 Programmpunkten engagierten sich, von der jüngsten Schülerin bis zum gereiften Jungprofi, jede Menge Musiker.

Engagement heißt in diesem Falle harte Arbeit, denn für den Anfänger bedeutet es eine ungeheure Anstrengung, ein Stück wie „A formigunha" des brasilianischen Komponisten Mario Mascarenhas fehlerfrei zu präsentieren, so wie für den erfahreneren Schüler Mozarts Sonate KV 545.

Das Programm brachte den Hörern viele brasilianische Kompositionen, in denen auch Jazz-Klassiker wie Manha de Carnaval nicht fehlen durften. Da nicht alle Ausführenden an dieser Stelle namentlich genannt werden können, mögen als pars pro toto besonders die Leistungen von Eva Lüer (Gesang), Claudius Roller (Klavier) und Beh-mann Samani (Tonbak) gelten. Sie spielten mit Jobim, Bonfa und Villa-Lobos Klassiker der brasilianischen Moderne, Musik zwischen Jazz, Unterhaltung und sogenannter E-Musik. Hier kristallisierte sich der brasilianische Ansatz, in dem viel weniger als hierzulande zwischen den Musikformen getrennt wird. Das honorierten auch die Hörer in der Immekeppeler Kirche mit ihrem Applaus.