Zeit für Musik
KW25-ErwMusik

(bn) Königswinter. „Selber ein Instrument spielen zu lernen, dafür habe ich keine Zeit, dafür bin ich auch schon zu alt,“ so oder ähnlich denken viele Erwachsene. Dennoch haben sich einige Erwachsene die Zeit genommen, in der Musikschule Königswinter zu lernen, wie man einem Musikinstrument schöne Töne entlockt.
Kürzlich gab es wieder in der Grundschule in Stieldorf ein kleines fröhliches Konzert von Erwachsenen, die sich erst vor einiger Zeit ein Herz gefasst und sich unter Anleitung eines der erfahrenen Musikpädagogen der Königswinterer Musikschule mit einem Musikinstrument vertraut gemacht hatten: „My Boney is over the Ocean“, sang gleich zu Beginn eine Guitarre – und ein zurückhaltend begleitendes Klavier half unauffällig über die eine oder andere kleine Hürde. Junge Erwachsene, Ältere und auch Rentner haben entdeckt, wie schön eigenes Musizieren den Alltag unterbricht und seine Verrichtungen voneinander trennt; wie die selbst gestaltete Musik noch wirksamer als aufmerksames Hören die Seele mitschwingen lässt, der Rhythmus hilft, sich zu ordnen, und wie die beim Musizieren erforderliche hohe Konzentration ausstrahlt auf den ganzen Tag.

Besonderes Vergnügen machte den Musikanten das Zusammenspiel mehrerer. Wer gemeinsam mit anderen ein Musikstück zum Erklingen bringt, ordnet sich in eine kleine Gemeinschaft ein, was nicht immer leicht ist, erlebt zugleich aber auch, dass gemeinschaftlich etwas entsteht, was kein Einzelner hätte entstehen lassen können: Etwa, wenn im Querflötentrio das von einem Komponisten empfundene Heimweh nach Albanien ausgedrückt wird, oder wenn Vater Sohn ein wunderschönes Duo von E-Guitarre und Klarinette spielen, dann wird in solchen Augenblicken Gemeinsamkeit erlebbar. Sich eingeordnet fühlen in eine Gemeinschaft: ist es nicht genau das, wonach viele Menschen sich heute sehnen? Dass Musikalität und Rhythmus Spaß machen, bewiesen zum Abschluss des Konzertes „Die drei Tenöre“, nämlich das Trio von drei Tenor-Saxophonen, gespielt von Vilenka Brand, Norbert Remke und Gerhard Müller. Zum Vergnügen der Zuhörer der öffentlichen Veranstaltung hatten sie das Musikstück von Scott Joplin „The easy winner“ der deutschen Nationalmannschaft gewidmet. Das war ein Tag vor dem Spiel gegen Österreich, und nicht ohne Erfolg.
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Gerhard Müller am Saxophon.